Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) © Manuela Jans/Lucerne Festival
Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) © Manuela Jans/Lucerne Festival

Meisterschule für Neue Musik und Zukunftslaboratorium – das ist die Lucerne Festival Academy. Sommer für Sommer erhalten rund 100 junge Musiktalente aus der ganzen Welt die Möglichkeit, sich einem Repertoire zu widmen, das im Klassikbetrieb noch immer zu kurz kommt: der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Drei Wochen lang vertiefen sie sich in täglichen Proben und Workshops in ausgewählte Schlüsselwerke der Moderne, erarbeiten brandneue, oft eigens für die Academy entstandene Partituren und erproben innovative Aufführungsformen. Das Festspielpublikum wiederum profitiert von unkonventionellen Programmen voller Entdeckungen und überraschender Hörerfahrungen.

Ins Leben gerufen wurde dieser weltweit einzigartige Campus für Gegenwartsmusik im Jahr 2004 vom französischen Komponisten und Dirigenten Pierre Boulez und Festivalintendant Michael Haefliger. Seit 2016 hatte der im Juli 2024 verstorbene deutsche Komponist Wolfgang Rihm die künstlerische Leitung inne. Die Academy-Programme des Sommers 2025 wurden noch unter seiner Leitung entwickelt. Die Dozent*innen-Fakultät setzt sich zusammen aus den Contemporary Leaders aus dem internationalen Netwerk der Akademie sowie aus führenden Interpret*innen der zeitgenössischen Musik. Darüber hinaus werden allsommerlich weitere renommierte Dirigent*innen, Komponist*innen und Solist*innen eingeladen, in den vergangenen Jahren etwa Sir George Benjamin, Peter Eötvös, Isabelle Faust, Heinz Holliger, Susanna Mälkki, Anne-Sophie Mutter und Sir Simon Rattle. Die Werke, die auf dem «Lehrplan» stehen, werden abschliessend in Konzerten mit dem Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO), in dem sich alle Studierenden vereinigen, und in diversen Ensembleprogrammen öffentlich präsentiert.

Nicht nur Instrumentalist*innen profitieren von der praxisorientierten Ausbildung der Lucerne Festival Academy, auch für Dirigent*innen und Komponist*innen ist sie eine erste Adresse: Im «Contemporary-Conducting Program» begleiten junge Dirigent*innen die Probenarbeit der Academy und sammeln zudem in einem Meisterkurs wichtige Erfahrungen. Das «Composer Seminar» wiederum ermöglicht es jungen Komponist*innen, ihre Werke mit Dieter Ammann und Unsuk Chin zu diskutieren, einzustudieren und uraufzuführen. Die «Roche Young Commissions» schliesslich betrauen junge Komponist*innen mit Werkaufträgen.