Vita

Der britische Pianist und Jazzmusiker Fred Thomas, der 1985 als Kind einer Musikerfamilie zur Welt kam, begann als Fünfjähriger mit dem Klavierspiel und absolvierte sein Studium in den Fächern Klavier und Komposition an der Royal Academy of Music in London. Dabei entwickelte er früh ein Interesse an den verschiedensten Stilrichtungen: von der Barockmusik bis zu zeitgenössischen Werken, vom Kontrapunkt bis zur Improvisation, von der afrikanischen bis zur lateinamerikanischen Musik. Bekannt wurde Thomas zunächst in der Jazz- und Fusionszene: etwa als Mitglied im Quintett The Magic Lantern um Jamie Doe, im F-IRE Collective, im Sextett The Beguilers oder in der Polyphonic Jazz Band. Fred Thomas sorgt aber auch mit seinen Re-Interpretationen von Werken Johann Sebastian Bachs für Aufsehen: So arrangierte er Choralvorspiele, Kantatensätze und Orchesterouvertüren des berühmten Leipziger Thomaskantors für die Trioformation und spielte sie gemeinsam mit der kasachischen Geigerin Aisha Orazbayeva und der britischen Cellistin Lucy Railton für das Label ECM auf CD ein. Dort veröffentlichte er ausserdem mit der Sängerin Elina Duni und dem Gitarristen Rob Luft das Album Lost Ships. Im klassischen Duo trat er gemeinsam mit seinem Vater auf, dem Geiger Peter Thomas. Mit dem Projekt Dick Wag realisierte er mit Benoît Delbecq und Ewan Bleach eine Wagner-Hommage. Im klassischen Bereich arbeitete Fred Thomas auch mit Brian Eno, Yo-Yo Ma, Pierre-Laurent Aimard, Jordi Savall, Elizabeth Kenny, Rachel Podger und Tamara Stefanovich zusammen. Seine Kompositionen erschienen in den Verlagen Spartan Press und Edition Wilhelm Hansen; sie wurden u. a. am Londoner Royal Opera House, vom Phaedra Ensemble und von der Formation BitterSuite aufgeführt. Fred Thomas ist auch als Musikalischer Leiter am National Theatre und am Shakespeare’s Globe tätig; ausserdem lehrt er am Trinity Laban Conservatoire.

August 2022